Fast jeder Mensch mit Smartphone kennt Google. Gegründet wurde das Unternehmen am 4. September 1998 von Larry Page und Sergey Brin. Aus einer Suchmaschine wurde in wenigen Jahrzehnten ein Tech-Gigant. Seit 2015 gehört Google zur Dachgesellschaft Alphabet Inc.. Diese zählt mit einer Marktkapitalisierung von rund 2,45 Billionen USD zu den fünf wertvollsten Unternehmen weltweit.

An der Spitze steht Sundar Pichai. Er ist seit 2015 CEO von Google und seit 2019 auch CEO von Alphabet. Seit Juli 2025 gilt er offiziell als Milliardär – obwohl er kein Gründer ist. Ergänzend dazu leiten John L. Hennessy (Chairman) und Anat Ashkenazi (CFO) wichtige Bereiche. Alphabet beschäftigt weltweit etwa 187.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Jahr 2024 lag der Umsatz bei rund 336 Milliarden USD, eine Steigerung um knapp 21 % zum Vorjahr (Umsatzentwicklung von Alphabet), der Gewinn bei etwa 102.56 Milliarden USD.

Zum Konzern gehört außerdem YouTube. Google übernahm die Plattform 2006 für rund 1,7 Milliarden USD. Heute erreicht YouTube in den USA bereits etwa 12 % des TV-Konsums. Dadurch wird klar: Google prägt die Gegenwart und setzt voraussichtlich auch künftig Maßstäbe.

Und, weil all das vielen aus der Medien- und Tech-Welt vertraut ist, folgen hier besondere und eher unbekannte Fakten über Google – Hintergrundwissen, das du so wahrscheinlich noch nicht gehört hast.

1) Globale Konsistenz dank Atomuhren – Googles Meisterstück in Datenbanken

Hinter Google steckt weit mehr als Suche, Maps oder YouTube. Ein Beispiel ist Spanner, eine weltweit verteilte Datenbank. Sie hält Daten in Rechenzentren rund um den Globus millisekundengenau synchron. Zunächst klingt das abstrakt. Doch es hat direkte Wirkung im Alltag.

Der Schlüssel heißt TrueTime. Dieses System nutzt Atomuhren und GPS-Empfänger. Dadurch kennt Google jederzeit die exakte Zeit an allen Standorten. Das Ergebnis: Buchungen, Transaktionen und Suchindizes bleiben weltweit konsistent – ein technisches Kunststück, das kaum ein anderes Unternehmen in diesem Maßstab beherrscht.

2) Quantencomputer in der Praxis – Sycamores Meilenstein

Google investiert massiv in Zukunftstechnologien. Besonders spannend: der hauseigene Quantencomputer Sycamore. 2019 verkündete Google, damit erstmals die sogenannte Quantenüberlegenheit erreicht zu haben. Das bedeutet, der Rechner löste eine spezielle Rechenaufgabe in 200 Sekunden, für die der damals schnellste Supercomputer der Welt rund 10.000 Jahre gebraucht hätte.

Auch wenn der Nutzen für den Alltag noch Zukunftsmusik ist, zeigt es: Google forscht an Technologien, die klassische Rechenarchitekturen grundlegend verändern könnten. Potenzielle Anwendungen reichen von Materialforschung über Optimierungsprobleme bis hin zu neuen KI-Modellen.

3) Google Street View – nicht nur Kamerafahrten

Street View wirkt simpel: Autos mit Kameras fahren Straßen entlang. Doch das dahinterstehende System ist hochkomplex. Google nutzt zusätzlich Fußgänger-Rucksäcke, Schneemobile und sogar Drohnen, um schwer zugängliche Orte zu erfassen.

Die Bilder werden mit KI-gestützten Verfahren zusammengesetzt, um nahtlose 360-Grad-Ansichten zu erzeugen. Persönliche Daten wie Gesichter oder Autokennzeichen werden automatisch verpixelt. Heute deckt Street View über 220 Milliarden Bilder aus mehr als 100 Ländern ab.

4) Rechenzentren mit innovativer Kühlung

Googles Rechenzentren verbrauchen gewaltige Energiemengen. Um effizienter zu werden, setzt das Unternehmen auf KI-gesteuerte Kühlung von DeepMind. Das System analysiert in Echtzeit Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Energieverbrauch und passt Kühlanlagen optimal an. Dadurch sank der Energieverbrauch für Kühlung um bis zu 40 %.

Einige Standorte nutzen zusätzlich Meerwasser oder Flusswasser zur Wärmeabfuhr. Ziel ist es, bis 2030 weltweit komplett auf CO₂-freie Energie umzustellen.

5) Easter Eggs – Googles spielerische Seite

Neben ernsthafter Technologie pflegt Google eine Tradition: versteckte Gags in seinen Diensten, sogenannte Easter Eggs. Beispiele: Wer „do a barrel roll“ eingibt, lässt die Suchseite einmal rotieren. Bei „askew“ erscheint die Seite leicht schief. In Google Maps kann man in bestimmten Regionen als Pac-Man spielen.

Diese kleinen Überraschungen tragen zum Image bei, dass selbst ein Tech-Gigant Humor haben kann.

6) Eigene Unterseekabel für das Internet

Um Datenströme schneller und zuverlässiger zu machen, betreibt Google eigene Unterseekabel. Beispiele sind „Dunant“ (USA–Frankreich) und „Equiano“ (Portugal–Südafrika). Diese Leitungen übertragen mehrere hundert Terabit pro Sekunde und sichern Googles Dienste weltweit ab.

Der Bau solcher Kabel kostet hunderte Millionen USD – langfristig spart es jedoch Kosten und macht das Unternehmen unabhängiger von Drittanbietern.

7) Federated Learning – KI-Training direkt auf deinem Smartphone

Normalerweise werden KI-Modelle zentral mit großen Datenmengen trainiert. Google geht mit Federated Learning einen anderen Weg: Das Training findet direkt auf deinem Gerät statt. Nur anonymisierte Modell-Updates werden an Google gesendet und mit anderen kombiniert.

Bekannt wurde das Verfahren 2016 mit der Tastatur-App Gboard. Seit 2022 kombiniert Google es zusätzlich mit Differential Privacy, das statistisches Rauschen hinzufügt, um Rückschlüsse auf einzelne Personen zu verhindern.

Fazit

Dieser Überblick zeigt, dass Google weit mehr ist als nur eine Suchmaschine. Hinter den bekannten Diensten steht eine riesige, global vernetzte IT- und Medieninfrastruktur, die täglich Milliarden von Menschen erreicht. Von präzisen Atomuhren über KI-gestützte Rechenzentren bis hin zu Zukunftstechnologien wie Quantencomputern – Google gestaltet nicht nur das Internet, sondern prägt die digitale Welt in nahezu allen Bereichen.