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Es ist noch gar nicht so lange her, da galten sogenannte SEO-Texte als Wundermittel für bessere Google-Rankings. Wer sichtbar sein wollte, hat in der Regel eine detaillierte Keyword-Recherche gemacht, das passende Suchvolumen mit dem Wettbewerb verglichen und daraus Themen abgeleitet, zu denen man gut ranken konnte. Anschließend wurde mit Hilfe einer WDF*IDF-Analyse geprüft, wie häufig bestimmte Begriffe auf den Webseiten der Konkurrenz verwendet wurden – und dann wurde der eigene Text möglichst genau darauf abgestimmt.
Wer also zum Beispiel für das Keyword „Webdesign Oldenburg“ gefunden werden wollte, hat sich angeschaut, wie oft dieser Begriff auf den Top-Platzierungen vorkommt – Minimum drei Mal, Maximum zwanzig Mal – und sich dann an einem Mittelwert orientiert. Dazu kamen inhaltlich verwandte Begriffe wie „HTML“, „CMS“ oder „Responsive Webdesign“, die ebenfalls eingebaut wurden, weil sie laut Tool relevant waren. Auch die Textlänge war ein Faktor: Wenn die Top-Seiten 3.000 Wörter hatten, dann hat man eben auch 3.000 Wörter geschrieben – ohne zu hinterfragen, ob das für die Leserinnen und Leser überhaupt sinnvoll war.
Das Ergebnis waren oft technisch korrekte, aber inhaltlich austauschbare Texte. Jeder Absatz, jede Überschrift drehte sich um das gleiche Keyword – mal direkt, mal leicht abgewandelt. Wer heute noch auf solchen Seiten landet, erkennt sie sofort: Sie fühlen sich an wie ein Marketing-Handbuch in Endlosschleife – aber nicht wie eine gute Antwort auf eine konkrete Frage.
Diese Art von SEO habe ich relativ früh hinter mir gelassen. Nicht, weil sie nie funktioniert hätte – sondern weil spätestens mit dem Helpful-Content-Update klar war: Es geht nicht mehr nur darum, wie oft ein Begriff genannt wird, sondern darum, ob der Inhalt wirklich weiterhilft.
Die Wende: Was das Helpful-Content-Update verändert hat
Mit dem Helpful-Content-Update hat Google einen klaren Schnitt gemacht. Statt nur die Struktur, die Textlänge oder die Keyword-Dichte zu bewerten, geht es seitdem verstärkt darum, ob ein Inhalt für die Suchenden wirklich hilfreich ist.
Denn plötzlich reichte es nicht mehr, alle relevanten Begriffe aus einer WDF*IDF-Analyse zu bedienen oder besonders viele FAQs ans Ende des Textes zu hängen. Was zählte, war die tatsächliche Nutzererfahrung: Verweilen Besucherinnen und Besucher auf der Seite? Klicken sie sich weiter? Finden sie die Informationen, nach denen sie gesucht haben – oder springen sie sofort wieder zurück zu den Suchergebnissen?
Google misst all das. Und nicht nur das: Auch Ladezeiten, Scroll-Verhalten, Interaktionen und sogar die Verbindung zu anderen hochwertigen Inhalten auf der Website fließen in die Bewertung ein.
Ich habe das früh erkannt – und mich entschieden, Texte nicht länger für Algorithmen zu schreiben, sondern für Menschen. Denn genau das will Google ja auch: Inhalte, die echten Mehrwert bieten.
Inhalte mit Substanz: Wie ich heute SEO-Texte schreibe
Wenn ich heute einen Text schreibe – egal ob für eine Startseite, eine Landingpage oder einen Blogbeitrag – dann geht es mir vor allem um eins: das Problem der Leserinnen und Leser zu lösen. Dafür braucht es keine künstlich aufgeblähte Einleitung und schon gar keine Keyword-Kaskaden.
Ich achte darauf, die Aufmerksamkeit schnell zu binden – durch kompakte Formulierungen mit hoher Informationsdichte und nicht zuletzt mit Persönlichkeit und Humor. Ist dir die Anekdote zu Loriot, „Früher war mehr Lametta“, aufgefallen? Falls nicht, kein Problem. Falls doch, hat sie dir wahrscheinlich ein Schmunzeln entlockt.
Text sollen einerseits funktionieren, wenn sie nur überflogen werden. Aber auch wenn er von Anfang bis Ende gelesen wird. Deshalb arbeite ich gezielt mit Hervorhebungen, Zwischenüberschriften und Absätzen, die querleserfreundlich sind – setze sie aber so dosiert ein, dass sie den Lesefluss nicht stören.
Relevante Informationen verlinke ich – externe Inhalte in einem neuen Tab, interne Inhalte für mehr Tiefe. So entsteht ein Content-Geflecht, das Besucherinnen und Besucher auf der Seite hält.
Auch bei der optischen Gestaltung gilt: weniger ist mehr. Bilder, Grafiken oder Tabellen verwende ich nur, wenn sie einen tatsächlichen Mehrwert liefern – um die Ladezeit möglichst gering zu halten.
Und vor allem: Texte müssen zur Zielgruppe passen. Ein Text für einen Friseursalon funktioniert anders als einer für ein Institut oder eine Industrie-Webseite. Deshalb ist Zielgruppenverständnis das A und O.
KI als Werkzeug – nicht als Ersatz für Denken
Heute nutze ich künstliche Intelligenz – allen voran ChatGPT – als Werkzeug, nicht als Texter-Ersatz. Ausgangspunkt ist dabei oft eine Sprachnachricht meiner Kundinnen und Kunden, aus der ich Sprachstil, Zielgruppenverständnis und Inhalte ableite.
Ich erstelle daraus einen individuellen Prompt für die KI – mit Kontext, Tonalität und Ziel. Jedes Projekt erhält eine eigene Datenbasis. Die KI liefert dann Strukturvorschläge, die ich prüfe, anpasse und verfeinere.
Am Ende entsteht jeder Text in mehreren Feedback-Schleifen. Die KI ist Impulsgeber – die Feinabstimmung bleibt Handarbeit.
Von SEO zu GEO: Sichtbarkeit in der KI-gestützten Suche
In der neuen KI-getriebenen Suchwelt reicht generischer SEO-Content nicht mehr aus, um sichtbar zu bleiben. Viele Inhalte sind austauschbar – weil sie keine echte Substanz haben und austauschbar sind. Doch genau das brauchen KI-Systeme: Sie sind selbst in der Lage, oberflächliche Informationen zusammenzufassen. Für ihre Antworten greifen sie gezielt auf Quellen zurück, die Vertrauen, Tiefe und Relevanz vermitteln.
Besonders gefragt sind Inhalte mit First-Hand-Experience: eigene Erfahrungswerte, Projektberichte, Einschätzungen aus direkter Praxis. Diese Inhalte sind nicht nur nützlich für reale Leserinnen und Leser, sondern werden auch von KI-Systemen bevorzugt. Sie sind resistenter gegen Austauschbarkeit – und erhöhen gezielt die Chance, als verlässliche Quelle in generativen KI-Antworten genannt zu werden.
Antworten liefern – nicht nur ranken
Was bleibt von klassischen SEO-Texten? Gute Antworten. Denn genau das ist heute entscheidend – nicht nur für Google, sondern auch für KI-Systeme und echte Menschen.
Texte sollen klar, strukturiert und nachvollziehbar sein. Nicht zu technisch, aber auch nicht zu banal. So, dass man die Frage hinter dem Suchbegriff erkennt – und sie präzise beantwortet.
Fazit: SEO ist kein Zustand – es ist ein Prozess
Online-Marketing ist dynamisch. Wer langfristig erfolgreich sein will, muss verstehen: SEO – oder zukünftig GEO (Generative Optimization Content) – ist kein Einmalprojekt. Es ist ein Prozess, der sich mit den Anforderungen der Nutzerinnen und Nutzer weiterentwickelt.
Wenn du dich in dieser Haltung wiederfindest oder Fragen hast – ich freue mich auf den Austausch.
Begriffserklärungen – kurz & klar
| Begriff | Bedeutung |
|---|---|
| WDF*IDF | Analyseverfahren, das prüft, wie häufig Begriffe auf Top-Ranking-Seiten vorkommen. |
| Keyword-Dichte | Verhältnis, wie oft ein bestimmtes Keyword im Text vorkommt. |
| Helpful-Content-Update | Google-Update, das Inhalte mit echtem Mehrwert bevorzugt. |
| Haltezeit | Zeit, die Nutzerinnen und Nutzer auf einer Seite verbringen – wichtiger Rankingfaktor. |
| Interne Verlinkung | Verweise auf andere Seiten der gleichen Website – stärkt Struktur und Nutzerführung. |
| Ladezeit | Wie schnell eine Seite geladen wird – beeinflusst Nutzererlebnis und SEO. |
| Prompt | Anweisung oder Input, mit dem eine KI zu einem Thema schreiben kann. |
| KI | Künstliche Intelligenz – wird zur Unterstützung bei Struktur, Tonalität und Inhalt eingesetzt. |
| SEO | Search Engine Optimization – Maßnahmen zur Verbesserung der Sichtbarkeit in Suchmaschinen. |

